von Stefanie Schneider
2010 kaufen wir in Amerika einen Truck mit Camper. Das lange Teil erforderte etwas Übung im Fahren, so dass wir einen Camp Ground in der Nähe des Händlers in North Carolina besuchten. Auf dem Platz neben uns stand ein junger Mann mit einem kläffenden Cocker, Bierflasche in der Hand und wies uns auf den Parkplatz ein. Das konnte ja nur munter werden. Nach einigen Tagen und gemeinsamen Bierchen am Abend hat sich dieser Cocker so langsam in mein Herz geschlichen. Der arme Kerl saß oft stundenlang im Camper seines Herrchens, weil er arbeiten oder sonst wo war. Wir fragten dann, ob wir mal mit ihm spazieren gehen dürften. Die Liebe zu dem ungezogenen Kerl wuchs und wuchs. Wir fuhren dann weiter nach Norden bis Philadelphia und flogen wieder nach Deutschland. Nach ca. 2 Wochen daheim kam über Facebook die Mitteilung, dass Dexters Besitzer den Hund entweder ins Tierheim geben oder einschläfern wollte. Er war gerade mal 4 Jahre alt und lästig. Wir sofort im Internet recherchiert, wie kommt er nach Deutschland? Alles zu umständlich oder teuer. Also wie 2 Flüge gebucht, mühsam versucht herauszufinden, ob Dexter überhaupt geimpft oder gechipt ist… weder noch. Letztendlich haben wir erfahren, er ist nicht mehr in North Carolina, sondern in Ohio. Wir sind dann mit dem Gespann non Stopp nach Ohio gedüst und bekamen den mittlerweile kranken Hund mit verletztem Füßchen, total verwildert und mit Flöhen übersät in die Hand gedrückt. Ich konnte nur noch heulen. Jetzt war er in Sicherheit. Ein Tierarzt hat ihn dann erst mal wieder geheilt, dann konnte die Reise nach Deutschland angetreten werden. Im Nachhinein haben wir erfahren, was Dexter alles als Welpe erleben musste. Bis heute hat er Probleme mit dem Anfassen. Er ist mittlerweile 12 und wird im Mai 13 Jahre alt.
Während ich diese Geschichte schreibe, liegt er neben mir und fordert Streicheleinheiten.